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Mittwoch, 17. April 2013

Die Ankunft

Viele Traveller schreiben, dass sie nach 2-3 Monaten zum ersten Mal einen leichten Anflug von "Reisemüdigkeit" empfinden. Plötzlich ist der direkt am Strand befindliche Bungalow nur noch ein undichter Holzkasten, in dem sich unendlich viel Getier herumtreibt, der südseeähnliche Strand davor ist aufeinmal nur noch eine große Menge Sand, den man jedes Mal mit ins Bett trägt, egal wie penibel man sich vorher die Füße sauber wischt. Die mehrmals wöchentliche Suche nach einem neuen Ort, der Möglichkeit dorthin zu gelangen, den Preisverhandlungen, das Ein- und Ausgepacke der stetig anwachsenden Klamottenberge und dem Suchen einer neuen Unterkunft im eben rausgesuchten Ort wird zur Pflichtaufgabe, mit der man viel zu viel Zeit verbringen muss. 99% der Bevölkerung träumt davon, wie wir jeden Tag essen gehen zu können ( müssen ), plötzlich hätte man mal wieder Bock, sich selber in die Küche zu stellen. Sogar die sonst von allen verehrte Sonne und die daraus resultierende Wärme fangen langsam an, anstrengend zu werden. Warum muss man immer so schwitzen? Warum fängt das Eis unten an zu tropfen, bevor ich oben anfange, zu lecken ( ja, mit solchen Problemen müssen wir uns hier rumschlagen*_* )?
Alles Dinge, auf die man sich monate-/jahrelang gefreut hat. Plötzlich ist alles irgendwie "normal", fast schon anstrengend. Wie entspannt war es zu Hause?! Man kennt die Leute, die Umgebung, die Verhaltensweisen. Hier ist an jedem Tag alles neu.
Gerade als Alleinreisender ist es schwer, schnell wieder aus diesem Loch herauszukommen und sich wieder über die allgegenwärtigen Dinge des Reisens und des Freiseins zu freuen. Jeden Tag da schlafen wo man will. Jeden Tag das essen, was man möchte. Jeden Tag neue Leute und neue Kulturen kennenlernen. Jeden Tag das machen, worauf man Bock hat. Ohne Verpflichtungen, ohne Druck! Sich einfach treiben lassen können...



Zu zweit kann man sich gegenseitig unterstützen und die vielen Erlebnisse teilen. Trotzdem ist es auch in unserer Konstellation nicht schlecht, ein wenig personalisierte Abwechslung zu bekommen. Mal wieder mit anderen, vertrauten Menschen mehr als nur "Wo kommt ihr her? Wo wollt ihr hin?" zu wechseln.
So gesehen, war es genau der richtige Zeitpunkt, dass uns von nun an Manu's Eltern für 16 Tage begleiten sollten.


Gegen 19h landete also der Flieger EK372 am Suvarnabhumi Airport in Bangkok, besetzt u.a. mit Manu's Eltern.



Nachdem wir uns nach 1 Std. endlich gefunden hatten und die angeblich erste ( sicherlich nicht ) Ankunfts-/Beruhigungs- und Urlaubszigarette geraucht war, ging es mit einem Taxi zum "Navalai Riverside Hotel", in dem Manu's Eltern eincheckten.
Wir hatten zufälligerweise am Tag zuvor genau gegenüber ein Low-Budget-Hotel gefunden, so dass wir uns fast schon von Zimmer zu Zimmer zuwinken konnten.
Nach dem schnellen Check-In aßen wir abends noch im Hotelrestaurant, direkt am River, das für Manu's Eltern erste asiatische Essen. Man war begeistert, auch wenn die Hotelrestaurantpreise eher denen der deutschen Restaurants ähnelten.
Am ersten richtigen Tag ging es dann vormittags mit einem Taxiboot den River entlang. Ziel war der Königspalast, wo man uns jedoch aufgrund nicht angepasster Kleidung den Zutritt verwehrte. Selbst bei 40 Grad müsse man lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen, keine Chance auf ne Ausnahme. Der kurze Gedanke, den einen Wärter einfach links liegen zu lassen und so zu tun, als verstehe man weder Englisch noch die bildlich dargestellten Kleidungsregeln, wurde nach Sichtung der in jeder Ecke stehenden und mit MP's bewaffneten Wachen schnell wieder verworfen.
Stattdessen ging es zu Fuß weiter zum schlafenden Buddha ( nicht "liegendem Lümmel", wie es die ein oder andere vielleicht lieber gehabt hätte, nech?;)

Der schlafende Buddha kostete 100(?) Baht Eintritt, das erste Mal, dass wir für eine Gedenkstätte Geld bezahlen mussten..hat es sich gelohnt? Nur, wenn man vorher noch keinen Buddha gesehen hat..





Nach einer nicht aufhörenden Photosession ging es mit dem Boot zurück zum Hotel. Etwas gegessen und noch ein wenig durch die City gelaufen, den Eltern die Khao San gezeigt und einige Drinks zu uns genommen.

Am zweiten Tag machten wir entgegen aller digitalen Ratschläge eine "Klong"-Tour. Man wird auf einem eigenen Longtailboot durch mehrere kleinere und größere Kanäle ( Klongs ) in Bangkok kutschiert, wodurch man einen guten Einblick in das Leben vieler Bangkoker und deren Behausungen direkt am Ufer bekommt.



Vereinzelt kommen ältere Frauen auf ihren kleinen Booten, beladen mit allem Möglichen, auf uns zugepaddelt, um uns etwas zu verkaufen.


Den allgemeinen Verhaltensregeln eines Backpackers ( auch für Flashpacker geltend, zumindest in solchen Fällen ) folgend, winkten wir schon von weitem ab, haben ja eh kein Geld...allerdings hatten wir die Rechnung ohne Manu's Mutter gemacht. Ein Bier, eine Cola, zwei Souvenirs und noch ein Bier für den Bootsführer:) gute Ausbeute! Für die Verkäuferin...









Abends statteten wir dem höchsten Gebäude Thailands, dem Baiyoke II Tower, einen Besuch ab.


Sind für 10€ mit einem Fahrstuhl in den 86. Stock gefahren und mit einem fetten Blick über den Nachthimmel von Bangkok und einem Gratis-Cocktail belohnt worden.









Als wir wieder unten waren, ging's mit dem Tuk Tuk zurück ins Hotel.

Am nächsten Morgen ging's mit nem Flieger von Bangkok nach Krabi, unsere erste Etappe auf dem Weg nach Ko Lanta.

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